Schulbauprojekt Tansania Thomas Nari
Vorbemerkungen
Schulprojekt Tansania Thomas Nari
Thomas Nari ist in einer großen Familie mit neun Geschwistern aufgewachsen. Bildung war von klein auf wichtig. Das ist nicht selbstverständlich in einem Land, in dem rund 20 Prozent der Kinder im schulpflichtigen Alter keinen Unterricht besuchen. Zur Schule ging es zu Fuß. „Wenn wir gerannt sind, dauerte es eine knappe halbe Stunde. In den ersten Klassen waren wir 57 Kinder“, erinnert sich Thomas, für den neben seiner Familie und dem Lernen der Glaube eine immer größere Rolle spielte. „Ich spürte meine Berufung und ging 2008 zu den Kapuzinern.“ Sein Weg in der Ordensgemeinschaft endete jedoch 2015. „Etwas in mir sagte mir: Das ist nicht dein Leben.“ Der Spiritualität der Kapuziner sei er aber nach wie vor eng verbunden.
Mittlerweile ist er verheiratet und Vater des dreijährigen Antons. „Meine Frau Rehema und ich haben ihn nach Antonius von Padua benannt.“ Rehema und Anton waren es auch, die sich am meisten über seine Rückkehr nach Tansania kurz vor Weihnachten freuten. Und Thomas will bleiben und seinen Traum verwirklichen – eine eigene Schule.
„Ich möchte etwas für Tansania tun. Die Armut ist nach wie vor groß und das Bildungssystem sehr schlecht. Es kommt vor, dass Kinder, obwohl sie mehrere Jahre in der Schule waren, nicht lesen und schreiben können. Mädchen werden schon in jungen Jahren Mütter. Tansania steht so vor vielen Herausforderungen“, weiß Nari, der überzeugt ist, dass Bildung der Schlüssel für einem Wandel ist. „Eine Veränderung ist möglich. Dafür braucht es gut ausgebildete Menschen. Die Kinder von heute sind es, die einmal etwas in Politik und Gesellschaft bewirken können.“
Weihnachtsferien gönnte sich Thomas Nari nur kurz. Er hat sofort angefangen ein Grundstück für seine Schule zu suchen und ist fündig geworden. Vor einigen Tagen schickte er diese Frohbotschaft per mail nach Salzburg. „Ich habe in Pangawe, einem Dorf in der Region Morogoro, Land gekauft. Im Moment schaffe ich die Büsche weg, um den Boden für Bautätigkeiten bereit zu machen.“ Thomas ist voller Tatendrang: „Meine Schule soll allen offen stehen. Ich möchte mit 25 Kindern und zwei Klassen starten.“
Damit es vorangeht, kann er auf die Solidarität aus seinen Salzburger „Heimatpfarren“ zählen. „Im Pfarrverband (Maxglan, Taxham, Liefering und St. Martin) haben wir auf das Weihnachtsessen verzichtet und das Geld für die Schule gespendet“, berichtet Pfarrer Josef Pletzer.
Und viele andere sind eingeladen am Projekt mitzuarbeiten.
In seine Schule investiert Thomas Nari übrigens nicht nur seine Zeit und seine Kraft. Er war halbtags in der Pfarre Maxglan als Reinigungskraft angestellt und hat sich durch seinen bescheidenen Lebensstil 7.000 Euro erspart. „Die kann ich jetzt gut brauchen.“
